Auf Einladung von Bundestagabgeordneten Ulrich Lange hin besuchte der Bundesverfassungsgerichtspräsident Prof. Dr. Stephan Harbarth Nördlingen. (Fotos: Franziska Baumann)
Ein ganz besonderer Tag für Nördlingen war der Besuch des Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts Prof. Dr. Stephan Harbarth. Vor 200 Besucherinnen und Besuchern sprach er im Genosaal der Raiffeisen-Volksbank Ries eG zu "75 Jahre Grundgesetz". Veranstalter war die Hanns-Seidel-Stiftung, die durch ihren Generalsekretär Dr. Josef Widmann vertreten war. Zuvor trug sich Harbarth ins Goldene Buch der Stadt Nördlingen ein.
In seinem Vortrag schlug der Bundesverfassungsgerichtspräsident einen rechtshistorischen Bogen von der Aufklärung und Französischen Revolution über die Verfassung der Paulskirche, der Weimarer Republik, der Naziherrschaft und dem Zweiten Weltkrieg bis zum 23. Mai 1949, dem Tag des Inkrafttretens des Grundgesetzes,
an dem der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer sagte: "Heute beginnt ein neuer Abschnitt in der wechselvollen Geschichte unseres Volkes." Und genau das ist es: Ein Fundament, das die Würde des Menschen an erste Stelle setzt und uns vor unzulässigen Eingriffen schützt.
Die Menschenwürde gehört völlig zurecht zu den unantastbaren Teilen des Grundgesetzes, neben Demokratie, Föderalismus und Sozialstaatlichkeit.
Diese vier Punkte sind gewissermaßen das Fundament des Fundaments. Darauf haben wir die letzten 75 Jahre gebaut, und ich bin überzeugt: Bei allen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft ist das auch eine sichere Grundlage für alles, was noch kommen wird, wenn es weiterhin Menschen gibt, die sich für unser Grundgesetz einsetzen und es mit Leben füllen.
Lasst uns daher weiterhin für unsere Demokratie eintreten und uns engagieren - sei es in der Politik oder im Alltag. Denn nur gemeinsam können wir die Werte unseres Grundgesetzes lebendig halten!
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