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An Wallersteiner Maria-Ward-Realschule zu Gast



Einen echten Abgeordneten des Bundestags durften die Schülerinnen und Schüler der achten, neunten und zehnten Klasse an der Maria-Ward-Realschule Wallerstein willkommen heißen. Sie konnten den stellvertretenden CDU/CSU-Bundestagsfraktionsvorsitzenden Ulrich Lange zu einer Fragestunde in der Turnhalle der Schule begrüßen.


Zuvor hatten sich die ZehntklässlerInnen Fragen überlegt, die schnell deutlich machten, dass Jugendliche durchaus großes Interesse an aktuellen politischen Themen zeigen.

Einleitend berichtete Herr Lange ein wenig über seinen Arbeitsalltag in Berlin und auch hier im Wahlkreis. Die Wochentage gehören meist den Sitzungen und Debatten in Berlin, während er an den Wochenenden oft Veranstaltungen, Feste oder Diskussionsrunden in der Region besucht. Auf die Frage, wie denn die Stimmung unter den Abgeordneten insgesamt sei, meinte Herr Lange, dass es durchaus sehr hitzige Debatten gebe, wie beispielsweise rund um die Flüchtlingskrise 2015, aber auch jetzt um die Neuerungen beim Wahlrecht, insgesamt verstehe man sich untereinander aber doch sehr gut. ,,Einzig mit Linken und AfD trinke ich kein Bierchen“, stellte er ganz klar fest, deren Demokratieverständnis sei zu unterschiedlich.


Viele SchülerInnen der zehnten Klasse werden ab September oftmals mit der Bahn zu ihrer jeweiligen Ausbildungsstätte bzw. einer weiterführenden Schule pendeln. Dementsprechend baten sie den Abgeordneten, in einfachen Worten seine Reform der Bahn zu erklären. Er sehe in einer Trennung von Bahnbetrieb und Schienennetz den Vorteil, dass die Steuergelder endlich in den dringend notwendigen Ausbau auch der Nebenstrecken fließen würden; zudem wären die Zuständigkeiten dann in einer Hand und Baumaßnahmen einfacher durchzuführen.

Im Bereich ,,Erneuerbare Energien“ wurde die Frage gestellt, weshalb auf Grünflächen PV-Anlagen installiert würden, während zahlreiche Dachflächen ungenutzt blieben. Seiner Meinung nach sollte jeder Eigentümer eines Grundstücks oder Gebäudes frei entscheiden dürfen, wofür er dies nutzt. Oftmals spielten dabei auch wirtschaftliche Aspekte eine Rolle. ,,In Deutschland bremst der enorme bürokratische Aufwand vieles ab. Ließe sich das nicht vereinfachen?“, wollte ein Zehntklässler wissen. Als gelernter Jurist sieht Herr Lange hier das Glück, gleichzeitig aber auch die Schwierigkeit, dass die Menschen in Deutschland sehr viel Wert auf Gerechtigkeit legten. Jeder habe das Recht ein Verfahren anzustoßen, wenn er sich benachteiligt fühle. Dieses Recht sollte man auch bewahren. Eine Verbesserung scheint ihm aber, dass bereits genehmigte Projekte nicht immer wieder bei Null beginnen müssen. Die BürgerInnen sollten dahingehend auch wieder mehr Vertrauen in die Arbeit von Experten/Expertinnen haben. Zum Thema Netzausbau meinte er abschließend, dass auch hier im Wahlkreis wieder eine Diskussion neu entflammen werde. Vor zehn Jahren habe man sich mehrheitlich dagegen gewehrt, das müsse neu thematisiert werden. Jeder wolle den Netzausbau, aber eben nicht vor der eigenen Haustüre.


Zuletzt appellierte Herr Lange an die Jugendlichen, dass Demokratie nicht selbstverständlich sei. Politisches Interesse und Engagement seien unbedingt notwendig, um unser demokratisches System zu erhalten. Seine Liebe und Begeisterung für die aktuellen Themen der Zeit waren ihm während dieser Gesprächsrunde immer anzumerken. ,,Es klappt nicht alles, aber ich freue mich immer wieder über Dinge, die dann doch gelingen.“


Mit kulinarischen Klassikern aus seinem Geburtsort Meran bedankten sich die Schülerinnen und Schüler für eine überaus herzliche und informative Veranstaltung.

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